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1. Reise vom 16.März bis 26.April 1998
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16.03.1998 - Ankunft
Nach dem langen Flug hieß es erst einmal sich sammeln, die Flugzeugstarre mit einer Tasse
Kaffee vertreiben und sich der Temperatur entsprechend überflüssiger Klamotten entledigen.
Mit dem Taxi ging es dann direkt zur Koala Autovermietung um unser neues Heim auf Rädern in
Empfang zu nehmen.
Nach einem geistigen Crashkurs im Linksfahren erreichten wir, mit leichten Schwierigkeiten
und unter Ignorierung jeglicher Zeichensprache anderer Autofahrer, selbstbewusst den
Caravanpark am
Lane Cove River .
Von hier starteten wir in den folgenden fünf Tagen unsere Ausflüge nach und um
Sydney .
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17.- 21.03.1998 - Sydney
Sydney bietet Sehenswürdigkeiten bis zum Abwinken, was nicht bedeuten soll, dass man der
Stadterkundung müde wird. Es ist für jeden etwas dabei. Geschichte in
The Rocks ,
Einkaufsspaß im Queen Victoria Building, Unterhaltung am , Badespaß am
Bondi Beach, Bootstouren am
Circular Quay , den besten Ausblick
vom Tower oder der Harbour Bridge
, Architektur am
Sydney Opera House , die Hektik zum Feierabendverkehr im Zentrum,
das Nachtleben am Kings Cross und den Genuss der Ruhe und Entspannung im Royal Botanic
Gardens.
Am Besten man besorgt sich einen der überall erhältlichen und kostenlosen Stadtpläne.
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22.03.1998 - Blue Mountains
Etwas mehr als 100 km westlich von Sydney liegen die
Blue Mountains.
Ein Abstecher sollte in jedem Ausflugsplan vermerkt sein.
Mit dem Zug fuhren wir nach Katoomba und mit dem Bus gelangten wir zum Echo Point,
dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Ab dem Echo Point geht es auf der Giant Stairway, vorbei an den
Three Sisters ,
hinab in ein Tal.
Unterhalb der Steilhänge kann man gemütlich auf dem Federal Pass in Richtung Katoomba wandern.
Um nach Katoomba zu kommen, kann man entweder mit der alten Kohlebahn fahren
oder den steilen Treppenaufstieg per Fuß wählen.Mit einer Seilbahn kann man noch einen Blick
über das Tal werfen.
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23.- 26.03.1998 - Port Macquarie - Surfers Paradise
Während der Fahrt nach Brisbane vervollkommneten wir unseren Fahrstil bedeutend
und irgend wie machte es sogar richtig Spaß mit all den Geisterfahrern mitzuhalten.
Erstes Ziel war
Port Macquarie .
Die im Jahre 1821 als Sträflingssiedlung gegründete Stadt
bietet neben badefreundlichen Stränden die St. Thomas Kirche, die mit zu den ältesten
Kirchen Australiens zählt.
Etwas abgelegen vom Pacific Highway liegt “Point Danger”, die östlichste Grenze zwischen
NSW und Queensland. Wie wir erfuhren ist es hier immer ein wenig stürmisch.
Weiter entlang der Gold Coast erreichten wir das Eldorado eines jeden Surfers.
Doch was Surfers Paradise beim Anblick der Hotelkomplexe mit dem Paradis zu tun haben soll
blieb mir unklar. Na ja jedenfalls waren die Wellen und der breite Strand ein Traum.
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27.- 28.03.1998 - Brisbane
Die Hauptstadt
von Queensland wurde 1824 - so wie Sydney - als Sträflingslager gegründet.
Überall in der Stadt sind einige Zeitzeugen erhalten geblieben.
Eine Stadtbesichtigung kann man bequem zu Fuß unternehmen.
Mit einem kostenlosen Stadtplan, auf dem die besten Tourrouten verzeichnet waren,
machten wir uns auf den Weg.
Am interessantesten fand ich das EXPO Gelände, hergerichtet für die ‘EXPO 88’
im Süden der Stadt.
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29.03.1998 - Gympie - Hervey Bay
Obwohl Gympie nicht auf unserer zu Hause gefertigten Reiseplanung vermerkt war,
bereuten wir den Entschluss zu einem Abstecher in diese Goldgräberstadt nicht.
Ihre Entstehung baute auf den 1867 entdeckten Goldfeldern auf,
die sich um 1920 erschöpften.
Der Besuch in dem alten Minenmuseum war überaus interessant und kann nur weiterempfohlen
werden. Hier sind neben alter Fördertechnik, Gebrauchsgegenstände des Alltags ausgestellt.
Beeindruckend wie intensiv sich die Australier mit ihrer Geschichte auseinandersetzen.
Antiquitäten in allen Formen sind für sie heute mehr Wert als Gold.
Am Abend trudelten wir in Hervey Bay ein. Einem Ort der an der Sugar Coast gesiedelt ist
und von dem man aus auf Australiens größte Sandinsel - Fraser Island - übersetzen kann.
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30.03.1998 - Fraser Island
Great Sandy ist der alte Name der
nur aus Sand bestehenden Insel.
Wir buchten eine geführte Tour und ließen uns über die Insel chauffieren.
Während solchen Touren ärgerte ich mich ständig über mein schlechtes Englisch,
denn von den Erklärungen des Tourführers verstand ich meist nur ein drittel.
Trotzdem waren wir fasziniert von den herrlichen Stränden, den Mangrovenwäldern,
den farbenprächtigen Sandschichten, der üppigen Vegetation und den einstigen Versuchen der
Urbarmachung.
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31.03.-02.04.1998 - Hervey Bay - Mackay
Auf unserer Reise begegneten wir zahlreichen Trucks und oft stellte ich mir die Frage,
ob es für einen europäischen Trucker ein Traum wäre einen solchen Boliden über das manchmal
eintönige Land zu steuern.
Respekteinflößend sahen sie ja aus, was eines jeden Truckers Herz höher schlagen ließe.
Diese Trucks sind die Lebensader Australiens. Sie versorgen das Land mit allem was und wo
es benötigt wird.
Je weiter wir nach Norden kamen, desto mehr dieser Trucks begegneten wir. Hier dominiert
der Zuckerrohranbau. Riesige Felder zu beiden Seiten der Straße.
Aber auch Obst und Gemüse werden hier angebaut, was in diesem subtropischen Klima prächtig
gedeiht.
Der dadurch bestehende Reichtum dieser Gegend kann man an den gepflegten Städten wie z.B.
Rockhampton, Mackay und Townsville sehen.
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03.04.1998 - Billabong - Townsville
17 km vor Townsville, direkt am Bruce Highway, legten wir einen Zwischenstop ein
um dem Billabong Sanctuary einen Besuch abzustatten. Wie ich fand einem der schönsten
Wildliveparks.
Während einer geführten Tour erfuhren wir nicht nur viel über die Tierwelt Australiens,
hier war auch anfassen erlaubt.
Townsville erwies sich als eine recht
ruhige Stadt die durch seine schönen gepflegten
Altbauten zum schlendern einlud. Den besten Eindruck von der Unterwasserwelt bekommt man im
Great Barrier Reef Wonderland in dem man die Meeresfauna durch einen Glastunnel bestaunen kann.
Im übrigen fiel uns immer wieder auf, wie sauber und gepflegt all die Städte sich zeigten.
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04.- 05.04.1998 Cairns
In Cairns endete unsere Reise mit dem
Wohnmobil.Bis zu unserem Abflug nach Alice Springs
hatten wir noch ein paar Tage Zeit für die Stadt und die Umgebung.
So gönnten sich meine Eltern einen Ausflug mit dem Glasbottemboot um die Korallenbänke
des Great Barrier Reefs zu bestaunen, während ich mich für einen Fahrradausflug zu einer
außerhalb Cairns gelegenen Krokodilfarm entschied.
Trotz bewölkten Himmel an diesem Tag zog ich mir dabei einen jämmerlichen Sonnenbrand zu.
Auch konnte ich fast zwei Tage nicht mehr richtig sitzen, denn 50 km auf einem klapprigen
Drahtesel hinterlassen schon ihre Spuren.
Die Stadt an sich bot für meiner Meinung nach nichts besonderes ausser jede Menge Touristen.
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06.-07.04.1998 - Kuranda
Für den Ausflug nach Kuranda wählten wir die Kuranda Scenic Railway.
Gemächlich zuckelt dieser historische Zug durch den Regenwald, kurze Tunnel,
vorbei an Wasserfällen und bei einem Zwischenstop
kann man einen Blick auf die Barron Falls werfen.
Zurück wollten wir eigentlich mit der Seilbahn,doch war diese wegen Wartungsarbeiten
geschlossen. Da auch kein Bus fuhr saßen wir fest und so blieb nur noch das Taxi.
Die Seilbahn ließen wir uns dennoch nicht entgehen und so schwebten wir am darauffolgendem
Tag, vor dem Besuch im Tjapukai Aboriginal Cultral Park, über den Regenwald.
Während den Aufenthalten an den zwei Stationen ließ es sich gemütlich
im Schatten der Baumriesen des Regenwaldes wandern.
Der Tjapukai Park ist ein Muß. Hier wird einfach und anschaulich über die Geschichte und
Kultur der Aborigines berichtet.
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08.- 09.04.1998 - Alice Springs - The Olgas
Als wir Alice Springs
mit dem Flieger erreichten, war es bereits früher Abend.
Da wir am nächsten Morgen zeitig aus dem Bett mussten um an der bereits in Deutschland
gebuchten Outbacktour teilzunehmen, beschränkten wir uns lediglich mit einem kleinen
Stadtbummel und einem gemütlichen Abendessen.
Mit insgesamt 15 Personen fuhren wir in aller Herrgottsfrühe los in Richtung des "Roten Zentrums".
Um die Fahrt mit Abwechslung zu gestalten, legte der Fahrer, der im übrigen witzig und
wortgewandt immer etwas zu erzählen hatte - für mich aber kaum zu verstehen war,
öfters eine Pause ein.
Die Olgas waren für diesen Tag das erste
Ziel. Genauer gesagt das Valley of the Wind,
welches wir auf einem einige Kilometer langen Rundkurs durchwanderten.
Vielen machte die gnadenlos brennende Sonne auf dem steinigen Pfad durch die Hügelgruppen
zu schaffen. Aus gesunder Selbsteinschätzung verzichteten meine Eltern auf die zweistündige
Wanderung, doch ich lebte richtig auf.
Ein einmaliges Erlebnis erwartete uns am Abend am
Uluru. Im Licht der untergehenden Sonne
verfällt man dem farbenprächtigen Szenarium am roten Monoliten.
Unser Nachtlager erwartete uns in einem zentrales Zeltcamp im Ayers Rock Resort.
Im Schein des Lagerfeuers schmeckte das Abendessen noch mal so gut und bei Wein und Bier lernte
sich die Gruppe etwas besser kennen und erzählte - sogut wie es verständlich war - von
bereits Erlebten.
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10.- 11.04.1998 - Ayers Rock - Kings Canyon - Alice Springs
Vor Tagesanbruch fuhren wir zurück zum Ayers Rock, um den Sonnenaufgang von dessen Gipfel
zu erleben.Ein schweißtreibendes und kraftraubendes Vorhaben,was jeder für sich entscheiden
musste.Doch die jenigen die es bis zum Gipfel schafften wurden mit einer atemberaubenden Aussicht
belohnt.
Mit einer anschließenden Führung zu einigen kulturellen Punkten am Fuße des Monoliten und
einem Besuch im Aborigines Center war auch dieser Tag beendet.
Am dritten Tag fuhren wir zum
Kings Canyon.
Noch vor Eintreffen anderer Touristengruppen
starteten wir zu einer Rundwanderung oberhalb des Canyons. Einmalig beeindruckend die
Steilwände hinabzusehen und über das Tal in die Ferne zu blicken.
Mit dem Besuch des Kings Canyons endete die Outback Tour und am Nachmittag kehrten wir
nach Alice Springs zurück.
Für mich hieß es gleichzeitig Abschied nehmen von meinen Eltern, denn ihre Australienreise
endtete auch hier.
Während sie sich bereits auf dem Heimflug befanden,überbrückte ich die Zeit bis zu meinem
Rückflug nach Cairns, indem ich noch ein wenig durch "Alice" spazierte.
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12.- 16.04.1998 - Tauchausflug Rum Runner III
Bis zu meinem ebenfalls schon in Deutschland gebuchten Tauchausflug hatte ich noch zweieinhalb
Tage Zeit, die ich nutze um ein wenig durch Cairns zu schlendern und mit dem Rad zum
Lake Morris zu radeln.
Gegen Abend des 14.April checkte ich zur Tauchausfahrt auf der Rum Runner III ein.
Begrüßt wurden wir zum Abendessen mit einer Art Lassangeverschnitt, fünfter Klasse die
sich einige Stunden später mit aufkommender rauer See nachteilig auswirkte.
Auf dem Weg zum Bougainville Reef spielten 5 Meter hohe Wellen mit dem Boot Jojo.
So standen 5 der 8 Passagiere, einschließlich mir, geschlossen wie ein Mann an der Rehling
um dem Meer persönlichen Dank zu sagen. Das war gegen 22 Uhr und vor uns lagen noch über
zehn Stunden Fahrt. Aber ich muss eingestehen, so gut habe ich noch nie gek... ,
nicht einmal nach einer ausgiebigen Zecherei. Es war irgendwie ein befreiendes Gefühl,
wenn der Magen im Rhythmus des Auf und Ab von innen heraus schreit.
Immer wieder versuchte ich in meiner Koje dem entgegen zu wirken fand mich jedoch bald
wieder an Deck. Gottlob fand ich bis zu unserer Ankunft ein paar Stunden Schlaf.
Am nächsten Morgen war die See ruhig und klar, so als ob nichts passiert ist.
Wie auch die nächsten Tage , die uns beste Sichtverhältnisse bescherten.
Meine anfängliche Aufregung verflog mit dem Abtauchen in die Tiefe und von Tauchgang zu
Tauchgang hatte ich meinen Sauerstoffverbrauch immer besser unter Kontrolle.
Es ist kaum zu beschreiben welche Farbenpracht und Formenvielfalt das Meer hervorbringt.
Ich kann nur jedem empfehlen es selbst zu erfahren.
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17.- 20.04.1998 - Rum Runner I - Cairns
Benebelt noch von den Eindrücken der vergangenen Tauchgänge, kehrten wir nach Cairns zurück.
Hier wechselte ich den Kutter mit einem Segelboot - der Rum Runner I. Die alten Tauchpartner
verließen und neue begrüßten mich. Doch nun kam ich mir schon wie ein alter Hase vor.
Auf der nächtlichen Fahrt zum Holmes Reef wiederholte sich das Spiel der hohen Wellen.
Diesmal behielt ich mein Abendessen bei mir (auf dieser Fahrt sorgte der Koch generell für
spitzen Essen). Wie zu erwarten, war die Rehling auch diesmal besetzt aber eben ohne mich.
Ich genoss das wilde Geschaukel.
Richtig schlafen konnte ich dennoch nicht, das lag eher daran das ich immer noch ein bisschen
aufgeregt war in Vorfreude auf das Kommende und wir zudem noch einen sternenklaren Himmel
hatten unter dem es sich so herrlich lag.
In den folgenden Tagen wurden meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
Bei den Tag- und Nachttauchgängen sah ich Haie, Rochen, Schildkröten, kleine Fische, große
Fische, Hartkorallen, Softkorallen, alles aufzuzählen ist einfach unmöglich und die
Fotoqualität der Unterwasseraufnahmen ließ leider stark zu wünschen übrig. Doch das beste
Fotoarchiv ist und bleibt die Erinnerung.
Gar schwer fiel mir der Abschied. So wie meine Stimmung war zeigte sich der Himmel beim
Einlaufen in den Hafen von Carins - bewölkt.
Dank dem Rum Runner Team die mir wirklich unvergessliche Momente schenkten.
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21.-26.04.1998 - Mietwagentour
Nach verlassen des Schiffes, wurde ich mit einem Shuttlebus direkt zum Flughafen gebracht,
wo ich meinen Mietwagen für die restlichen Tage in Empfang nehmen konnte. Ein Auto das
zwar klein und wendig war, sich jedoch für die folgenden Tage als absolut ungünstig zum
Übernachten erwies.
Meine Tour führte mich quer durchs Atherton Tableland das mit üppigen Regenwäldern,
herrlichen Wasserfällen und hervorragenden Wandermöglichkeiten nicht geizte. Von Cairns
aus folgte ich der Küste bis Daintree dann weiter ins Bergland nach
Mareeba. Bevor ich
Atherton erreichte zweigte ich zum
Lake Tinaroo ab. Zu einer Umrundung des Stausees ließ
ich mich nicht hinreißen, da es mir vorkam, als ob die Waschbrettpiste den Kleinwagen
auseinanderreißt. Also ging es über Herberton und Ravenshoe zu den zahlreichen
Wasserfällen um Millaa Millaa. Von Innisfail kehrte ich nach Cairns zurück und
bereitete mich in einem neu eröffneten Hotel als einziger Gast auf meine Rückreise vor.
Am 26.April startet mein Flieger doch in meinem tiefsten Inneren stand fest das ich in
jedem Fall zurückkehre.
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